Bühne frei für Start-ups und Gründungsideen
Neun Teams pitchen um die Plätze des 3. Rheingauer Gründungspreises
Fotografien: Dirk Klinner
Mit ca. 120 Gästen konnte die Gründungsfabrik Rheingau als lokaler Inkubator der Hochschule Geisenheim und der EBS Universität für Wirtschaft und Recht am 28. November 2022 den Rheingauer Gründungspreis zum ersten Mal als Live-Event feiern. Nach zwei Online-Veranstaltungen in den letzten beiden Jahren hatten die Gäste aus den beiden Hochschulen sowie Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und der regionalen Gründungszene endlich die Möglichkeit die kreativen Köpfe hinter den neun Finalteams persönlich zu erleben.
Die Bewerbungen haben auch in diesem Jahr bewiesen, wie viele tolle Ideen in der Region und den beiden Hochschulen entstehen. Die Motivation des Rheingauer Gründungspreises ist es, Start-ups im Rheingau sowie den Gründungsinteressierten aus den beiden Hochschulen eine Bühne zu geben. Und diese wurde ihnen in diesem Jahr im „Neuen Forum“ der EBS Universität bereitet.
Im Vorfeld des Finales haben Jurymitglieder aus der regionalen Wirtschaft die Vorauswahl getroffen und das Bewerbungsfeld für die drei ausgeschriebenen Kategorien bestimmt. Nun war es an den jeweils drei Teams pro Kategorie die Jury und das Publikum beim Finale zu überzeugen.
Nach den Grußworten des „Hausherrn“ Prof. Dr. Martin Böhm, des Präsidenten der Hochschule Geisenheim Prof. Dr. Hans Reiner Schultz sowie Andreas Zeiselmaier und Christine Müller aus dem Vorstand des Fördervereins der Gründungsfabrik Rheingau, starteten die „Pitches“. Moderiert wurde die Veranstaltung von Valerie Gorgus, ehemalige Rheingauer Weinkönigin und Dr. Christoph Munck-Rieder von der Gründungsfabrik Rheingau. In der ersten Kategorie, beste Geschäftsideen von Studierenden oder Mitarbeitenden der beiden Hochschulen, stellten sich die Teams von „Mother´s Kitchen“, „Shapeshift“ und SMILE conceptgreen dem Wettbewerb. Während Mother´s Kitchen eine Art Vermittlungsplattform von kochbegeisterten Menschen, die sich etwas Geld dazuverdienen möchten und der Zielgruppe von Bestellkunden aufbauen möchten, baut „Shapeshift“ auf modulare Wohneinheiten, die sich beliebig miteinander kombinieren lassen. SMILE conceptgreen wiederum will eine App anbieten, mit der man sich seine Gartengestaltung planen und erlebbar machen kann.
In der zweiten Kategorie, den besten Gründungen aus den beiden Hochschulen standen die Teams von Ankaadia, Frouple und OneSpot auf der Bühne. Ankaadia bietet eine moderne IT-gestützte Plattform, die dabei unterstützt, den Erwerbsmigrationsprozess von Fachkräften aus dem Ausland zu automatisieren. Frouple hingegen ist eine Dating-Plattform für Paare und soll dabei helfen, neue Freunde mit gleichen Interessen zu finden. OneSpot will die sogenannte letzte Meile, also Transporte in die Städte, emissionsfrei gestalten.
In der dritten Kategorie sind sich drei Projekte begegnet, die für die Region Rheingau stehen oder für diese wichtig werden können. Dies waren als erstes „Ivy & Mina´s Wine Business“, die den Rheingau und seine Weine mit dem wachsenden chinesischen Markt verbinden wollen. Auch „Schorlezeit“ beschäftigen sich mit Wein und verbinden mit „ONE“ Rheingauer Riesling mit exotischer Frucht. Hinter „Wildkräuterrebe“ will Christina Goedel auf die Vielfalt und Nutzungsmöglichkeiten heimischer Wildkräuter aufmerksam machen.
Nach Vorstellung aller Projekte hatte das Publikum die Chance per Voting-App seine Favoriten zu wählen. Während die Gäste im Anschluss an die Präsentationen bei Snacks und Drinks über ihre Favoriten diskutieren konnten, zog sich die Jury –Robert Wachendorff (Wachendorff Prozesstechnik), Ralf Heim (Perfect Vision), Dr. Jan Kirchner (Kisico, Kirchner, Simon & Co. GmbH), Andreas Zeiselmaier (Rheingauer Volksbank e.G.), sowie Simone Böhm (Hochschule Geisenheim) und Prof. Dr. Mattias Waldkirch (EBS Universität) – zur Beratung zurück.
And the winners are!
Im Mix aus Publikums- und Jury-Vote konnten sich drei Teams auf die ersten Plätze schieben. In Kategorie 1 überzeugten Natascha Szigat und Marco Peruzzi, beide Studierende im Studiengang Landschaftsarchitektur der Hochschule Geisenheim mit SMILE conceptgreen und ihrer Idee der App-gestützten Gartengestaltung. Laudator Robert Wachendorff stellte heraus, dass die Diversität der Ideen groß war und er gespannt auf die Weiterentwicklung der Ideen sei.
Mit ihrer Lösung zum Recruiting im komplexen Thema der Migration ausländischer Fachkräfte hatte das Team von Ankaadia in der Kategorie 2 am Schluss die Nase vorn. Co-Founder und EBS Alumni Fabio Enge, der das Team im Pitch vertreten hat, nahm für seine Kollegen den Preis von Laudator Dr. Jan Kirchner über EUR 1.500 entgegen.
In der regional orientierten Kategorie 3 freute sich am Ende das Team von Schorlezeit um Gründer Pascal Engelmann über den Hauptpreis. Hier überzeugte vor allem das Gesamtkonzept des Riesling-Mixgetränkes „ONE“. Ralf Heim betonte in seiner Laudatio, dass er alle Projekte als Bereicherung für die Region sähe und holte deshalb auch alle Teams „seiner“ Kategorie gemeinsam auf die Bühne.
Insgesamt wurden EUR 9.000 Preisgeld vergeben. Eine kleine Unterstützung für die Verfeinerung von Ideen und das Vorantreiben der Gründungsvorhaben. „Wir sind froh, dass der Rheingauer Gründungspreis endlich den Rahmen bekommen hat, den die Gründenden, die ihre Ideen hier präsentierten, verdient haben“, äußert sich Dr. Christoph Munck-Rieder von der Gründungsfabrik Rheingau sehr zufrieden über die Veranstaltung und freut sich mit allen Beteiligten über gute Ideen aus der Region.
Wenn Sie Anregungen zur Veranstaltung oder dem Rheingauer Gründungspreis allgemein haben, freuen wir uns über Ihr Feedback.